Werstoffe zu vernichten ist ökologischer Unsinn – der Recyclingkreislauf schont Ressourcen
Recyclingkreislauf – Wertstoffe wiederverwerten schont Umwelt und Ressourcen
Manchmal bedeutet es nichts Gutes, wenn wir uns im Kreis drehen. Und manchmal wäre es besser, wenn alles im Kreis bleiben würde. Zum Beispiel unsere Wertstoffe. Recyclingkreislauf bedeutet nichts anderes, als ein Ende der Verschwendung ohne Verzicht, indem Wertstoffe so oft wie möglich wiederverwendet werden.
Der Begriff Kreislaufwirtschaft – auch bekannt als Cradle-to-cradle, circular economy, permanent materials, Upcycling, etc. – existiert schon seit über 25 Jahren.
Ein Recyclingkreislauf hat viele Gesichter
Der Recyclingkreislauf bezeichnet den Weg, den ein Produkt von der Produktion über die Verwendung bis zur Entsorgung oder Wiederverwendung nimmt. Je nach Produkt gibt es drei unterschiedliche Arten von Recyclingkreisläufen:
- Recycling bei der Produktion, Produktionsabfallrecycling: Wertstoffe, die bei der industriellen Fertigung als Abfallprodukt anfallen, werden für andere Zwecke wiederverwendet
- Recycling unter Beibehaltung des Produkts, Produktrecycling: Das Produkt wird im gleichen Zustand weiterverwendet, zum Beispiel ein Occasionsauto
- Recycling nach Produktgebrauch, Stoffrecycling: Das Produkt wird in seine Wertstoffe getrennt, diese werden als «Rohstoff» wieder einer Herstellung zugeführt (Quelle: Wikipedia)
Eine Kreislaufwirtschaft schont Ressourcen und senkt Kosten
Die Ressourcen der Erde sind endlich. Sogenannte geschlossene Kreislaufwirtschaften kommen ohne den Abbau von Wertstoffen in der Natur aus, weil sie eben durch Recyclingkreisläufe vorhandene Wertstoffe verwenden: Im Gegensatz zur Linearwirtschaft sollen in der Kreislaufwirtschaft die eingesetzten Rohstoffe über den Lebenszyklus einer Ware hinaus wieder vollständig in den Produktionsprozess zurückgelangen. So weit sind wir allerdings noch nicht. Verschiedene Faktoren führen dazu, dass noch immer «neue» Rohstoffe für die Produktion von Produkten verwendet werden müssen. Beim Recyclingkreislauf gilt es ausserdem zu beachten, dass die Wiederverwertung des Materials ökologisch ist. Es macht keinen Sinn, Material wiederzuverwenden, wenn dessen Aufbereitung ein Vielfaches verschlingt, als durch den Verzicht auf neue Ressourcen gespart würde.
Um bei den Recyclingkreisläufen sinnvolle Ökobilanzen zu erreichen, ist auch die Industrie gefragt, indem sie auf Materialien und Designs setzt, die eine Wiederverwertung erlauben. Noch dient die Kreislaufwirtschaft in erster Linie dazu, den Verbrauch der Ressourcen zu mindern – von einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft sind die westlichen Volkswirtschaften noch weit entfernt. Doch es gibt zahlreiche positive Beispiele, wie Unternehmen mit dem Prinzip «Reduzieren, Wiederverwenden, Wiederaufbereiten» nachhaltig helfen, Ressourcen zu schonen und den Ausstoss von Treibhausgasen zu reduzieren. Deren Beispiele zeigen, wie Wirtschaftswachstum funktioniert, ohne dass der ökologische Fussabdruck mitwächst.
Deutschland hat sogar ein Kreislaufwirtschaftsgesetz. Dieses besagt, «dass die Kreislaufwirtschaft zur Schonung der natürlichen Ressourcen zu fördern und den Schutz von Mensch und Umwelt bei der Erzeugung und Bewirtschaftung von Abfällen sicherzustellen sowie insbesondere das Recycling und die sonstige stoffliche Verwertung von Abfällen zu fördern» sei.
Welche Vorteile hat der Recyclingkreislauf?
In erster Linie ist der Recyclingkreislauf eine Frage der ökologischen Nachhaltigkeit. Recycling hilft aber auch, für Privathaushalte, Gewerbe und Industrie die Kosten zu senken. Denn wenn ein Gut nicht verbrannt werden muss, sondern wiederverwertet werden kann, werden die Entsorgungskosten durch den Werterhalt, den das Produkt oder der Wertstoff hat, gemindert. Ein gutes Beispiel sind PET-Getränkeflaschen. Im Vergleich zu Neumaterial spart man durch die Wiederaufbereitung des Wertstoffs rund 50 Prozent Energie – eine durchaus positive Bilanz.
Altpapier hat eine Kreislaufwirtschaft auf hohem Niveau
Altpapier wird in der Schweiz seit vielen Jahren gesammelt. Mittlerweile sind Altpapier, Karton und Wellpappe die wichtigsten Rohstoffe der Schweizer Papier- und Kartonindustrie. In der Papierindustrie hat die Kreislaufwirtschaft ein hohes Niveau erreicht: Zur Herstellung von 1.2 Millionen Tonnen Papier werden in der Schweiz jährlich ca. 1 Million Tonnen Faserstoffe benötigt. 90 Prozent davon werden durch die Wiederverwertung von Altpapier gewonnen. (Quelle: Bundesamt BAFU)
Der Recyclingkreislauf von Altpapier zeigt, wie weit ein Kreislauf geschlossen werden kann, wenn sich Konsumenten, Verwerter und Industrie gemeinsam auf die Wiederverwendung von Wertstoffen ausrichten. Wir sind überzeugt davon, dass sich das auch für andere Wertstoffe wie Kunststoff umsetzen lässt. Vielleicht braucht es einfach etwas Zeit.